Autorin
„Warum muss denn in Ihren Buchsendungen im WDR immer alles wunderschön, wundervoll und unglaublich toll sein? Machen Sie Buchkritik oder verkaufen Sie Bücher? Ich wünschte mir, die Kritiker würden endlich mal ihre persönliche Meinung außen vor lassen!“
So. Das ist doch mal ’ne Ansage.
Fangen wir mal vorn an. Dass jemand in einer sehr persönlichen Kritik auf eine persönliche Anrede des Gescholtenen keinen Wert legt: geschenkt. Dass der oder die es vorzieht, anonym zu schreiben, ebenso. Was mich allerdings nicht erst seit diesem Hörerbrief aufregt, ist die Forderung, die Unabhängigkeit eines Journalisten erlaube es ihm nicht, Bücher ausschließlich positiv zu besprechen. Warum denn nicht?
Warum bitte soll ich ein Buch besprechen, bei dem ich mich gelangweilt habe? Bei dem ich mich wahlweise rat- oder lustlos bis zur letzten Seite gequält habe? Warum muss Lesen Mühe machen? Warum bitte soll jemand seine Zeit damit verschwenden, mir zuzuhören, während ich beschreibe, warum ich genau diesen Roman unsäglich finde, mit der finalen Empörung nach dreieinhalb Minuten: Machen Sie bloß nicht den gleichen Fehler wie ich und lesen aus Versehen dieses Buch! »weiter
An das Bücherlesen wurde Christine Westermann von ihrem Vater herangeführt. Er hat seine Bücher stets sorgsam behandelt – ganz anders als die Tochter, die sich für den leidenschaftlichen Umgang entschieden hat.
Die Frage ist doch, wie fange ich es jetzt an. Wie kriegt diese Kolumne einen gescheiten Beginn. Und wenn schon nicht gescheit, dann wenigstens amüsant oder überraschend.
Neulich haben sie in der „Süddeutschen Zeitung“ Hellmuth Karasek interviewt. Zu der Frage, wie wichtig der erste Satz einer Geschichte ist. Zum Beispiel einer wie dieser: „Ich bin gerade auf dem Weg zum Emir.“ Kommt harmlos daher, baut aber eine enorme Bedeutungskulisse auf. Da ist einer immerhin so wichtig, dass er sich gleich mit einem Emir treffen kann. So weit Karaseks literarische Analyse. Das Ganze könne also durchaus noch das Zeug zu einem Drama haben. Vielleicht aber auch nicht.
Sie ist Journalistin, Buchautorin, Moderatorin und begrüßt seit 1996 gemeinsam mit Götz Alsmann in der WDR- Kultsendung »Zimmer frei!« (immer sonntags) die Promi-Bewerber für die Aufnahme in die WG: Christine Westermann. In Erfurt geboren, in Mannheim aufgewachsen, lebt sie jetzt in Köln. Und sie liebt ihr »Veedel«, wie die Kölner ihre Viertel, ihre Stadtteile, nennen, und sie liebt den »Veedels«-Karneval.
Zum Erscheinen des Buchs «Karneval – Bilder und Geschichten» von Christine Westermann/Stefan Worring findet am 22. Oktober 2009 um 11.11 Uhr im Wallraf-Richartz-Museum vor Claude Monets Bild «Seerosen» eine Pressekonferenz statt.
Erschienen am: | 14.10.2009 |
ISBN: | 978-3-462-03818-7 |
Seiten: | 192 Seiten |
Art: | Gebunden |
Verlag: | Kiwi Köln |
Preis: | Euro (D) 24.95 | sFr 43.70 | Euro (A) 25.70 |
Was ist Karneval? Die schönste Zeit des Jahres, gesetzesfreie Zone, Eldorado für Abenteurer oder einfach nur unbeschreiblich? Die WDR-Moderatorin Christine Westermann und der Fotograf Stefan Worring haben den Kölner Karneval in faszinierenden Geschichten und außergewöhnlichen Bildern eingefangen: mal traditionell, mal unkonventionell, auf der Straße, in den Kneipen, in Ballsälen und sogar im Dom, mal ernst und mal ganz jeck…
Erscheint am: | 14.10.2009 |
ISBN: | 978-3-462-03818-7 |
Seiten: | 192 Seiten |
Art: | Gebunden |
Verlag: | Kiwi Köln |
Preis: | Euro (D) 24.95 | sFr 43.70 | Euro (A) 25.70 |
26.06.2023, 20.00 Uhr
29.06.2023, 19.00 Uhr
01.08.2023, 20.00 Uhr